Roman Hagara beim Sky Sport Austria Talkformat „RIESENrad“ über den Gewinn der Goldmedaille in Sydney 2000: „Das war natürlich einer der emotionalsten Momente in meiner Sportlerlaufbahn“ Hagara über den Neusiedler See: „Für uns war das Meer eigentlich der Neusiedler See, das Meer der Wiener“ Hagara über den Weltmeistertitel mit seinem Bruder Andreas: „Innerhalb von zwei Jahren von Zero zu Hero“ Hagara über die Wichtigkeit eines eingespielten Zweiergespanns: „Du brauchst einfach zwei Leute am Boot, die ihre Aufgaben ganz genau kennen“ Hagara über die Arbeit mit jungen Seglern: „Da bin ich das beste Vorbild und kann ihnen auf diesem Weg auch viel mitgeben“ Wien, 3. Juni 2023 – Gast bei Kimberly Budinsky im Sky Sport Austria Talkformat „RIESENrad – Sportgrößen im Waggon 28“ war der Doppel-Olympiasieger im Segeln, Roman Hagara. Alle Stimmen zu „RIESENrad – Sportgrößen im Waggon 28“ Roman Hagara (Segler): …auf die Frage, was ihn mit Wien verbindet: „Ich bin in Wien aufgewachsen, gar nicht weit weg von hier (vom Riesenrad, Anm.). Ich kenne natürlich den Prater. Wir waren als Kinder oft hier, für uns war das ein tolles Erholungsgebiet.“ …auf die Frage, wie man als Wiener dazu kommt, im Segelsport so erfolgreich zu sein : „Es ist etwas ungewöhnlich, da wir ja kein Meer haben. Für uns war das Meer eigentlich der Neusiedler See, das Meer der Wiener. Wir sind auch im Burgenland aufgewachsen, ab dem vierten Lebensjahr war ich am Neusiedler See. Da kommt man am Wassersport natürlich nicht vorbei. Zu unserer Zeit damals ist das Surfen gerade sehr aktuell gewesen. Wir haben damit begonnen und versucht, bei viel Wind- und Sturmwarnung draußen zu sein, was man ja eigentlich nicht machen sollte. Für uns war das Action pur. Vor allem die Geschwindigkeit beim Surfen haben wir ganz toll gefunden. Früher oder später sind wir dann auch ins Segeln gekommen. Da sind wir natürlich auch bei viel Wind draußen gewesen. So hat das bei uns angefangen.“ …über die Zusammenarbeit mit seinem Bruder Andreas: „Begonnen haben wir getrennt. Wir haben beide als Vorschoter für andere Steuerleute gesegelt. Im jugendlichen Alter waren wir dann der Meinung, dass wir das selber auch so gut können und haben uns selber ein Schiff gekauft, mithilfe der Eltern. Am Anfang war es ein Thema mit dem Gewichtslimit. Ich war da so bei 58 Kilogramm, was nicht gerade viel ist. Da haben wir das Gewichtslimit nicht geschafft. Im ersten Jahr ist dann mein Vater mit meinem Bruder gesegelt. Ich bin dann erst im zweiten Jahr dazugestoßen. Seitdem sind wir dann gemeinsam als Team gesegelt. Es war natürlich eine spannende Zeit. Wenn du jung bist und du Reisen machen kannst, das ist natürlich eine tolle Sache. Für uns war es immer wichtig, dass wir Wettkämpfe segeln und auch gewinnen. Wir haben dann schon in jungen Jahren sehr viele Wettkämpfe bestritten und haben sehr viel trainiert. Es war auch für uns immer das Ziel, dass wir zu Olympischen Spielen fahren. Auf das ist dann eigentlich alles aufgebaut worden.“ …über den Weltmeistertitel mit seinem Bruder: „Wir sind 1985 in den olympischen Tornado (Bootsklasse, Anm.) eingestiegen und sind 1987 Weltmeister geworden. Innerhalb von zwei Jahren von Zero zu Hero. Das war natürlich in dem Alter Wahnsinn. Für viele überraschend, aber für uns war es natürlich ein Highlight.“ …über die sportliche Trennung mit seinem Bruder: „Das Thema war nach wir vor noch, dass wir zu leicht waren. Als Vorschoter gibt es schon so optimale Maße. So um die 1,90 Meter groß und um die 80 Kilogramm. Ich habe 1,70 Meter gemessen und wog maximal 63 Kilogramm. Das war nicht so optimal. Deswegen haben wir uns dann auch entschieden, nach 1992, uns zu trennen. Für mich war dann nicht ganz klar, was ich weiter mache. Ich habe mich dann entschieden, dass ich auf Steuermann umsteige. Dann habe ich auch einen Vorschoter gefunden, mit dem ich dann angefangen habe, mich auf die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta vorzubereiten. Im ersten Moment nach der Trennung bricht sicher die Welt zusammen, weil man fast 25 Jahre miteinander aufgewachsen ist. Vor allem, weil man nicht weiß, was die Zukunft bringt. Das war emotional schon eine Hochschaubahn, natürlich auch für unsere Eltern. Es war dann auch eine Vernunftentscheidung, und von sportlicher Sicht war es die richtige.“ …über seinen Bruder als Konkurrent: „Da war natürlich eine Spannung da, ist ja ganz klar. Bei Olympischen Spielen darf nur ein Team an den Start gehen. Wir haben damals drei Teams gehabt, die versucht haben, sich zu qualifizieren. Zwei davon war das Brüderpaar Hagara, die gegeneinander gesegelt sind. Das war natürlich nicht ganz einfach. Wir waren aber beide so vernünftig, dass wir versucht haben, uns gegenseitig zu pushen.“ …über seinen Teampartner Hans-Peter Steinacher: „Nach Atlanta war es so, dass ich einen Vorschoter gebraucht habe, der etwas mehr Erfahrung hat. Du brauchst einfach zwei Leute am Boot, die ihre Aufgaben ganz genau kennen. Im Endeffekt war es dann so, dass ich 1996 im Winterurlaub in Zell am See war und ich ihn besuchte habe. Da habe ich gesagt, dass ich noch einen Vorschoter für die Vorbereitung zu den Olympischen Spielen bräuchte. Eigentlich mehr zum Spaß. Dann hat er gesagt, dass wir das schon machen können. Wir haben uns auch vorher schon gut verstanden, auch wo wir noch gegeneinander gesegelt sind. Wir haben viele Sachen gemeinsam gemacht. Es war also schon ein freundschaftliches Verhältnis. Das ist sicher auch ein Teil davon, dass ein Team gut funktioniert. Unsere Frauen haben immer gesagt, wir sind miteinander verheiratet. Von der Zeit her wahrscheinlich, da haben wir mit den Frauen auch nicht mehr verbracht. Wie gesagt, wenn du dich gut verstehst, dann läuft das. Wir haben im Team immer eine gute Aufteilung gehabt. Ich habe den technischen Bereich gemacht, der Hans-Peter den kaufmännischen Bereich“ …über Erinnerungen an den Gewinn der Goldmedaille in Sydney im Jahr 2000: „Das war natürlich einer der emotionalsten Momente in meiner Sportlerlaufbahn. In Australien, einer Segelnation, gewinnt man dort vor dem Topfavoriten. Dann die Siegerehrung in Sydney vor der Oper. Das ist natürlich ein ergreifender Moment, wenn du ganz oben stehst und die österreichische Nationalhymne wird abgespielt. Wir haben Sportpsychologen, Physiotherapeuten, einen Koch, einen eigenen Wassertrainer und einen eigenen Segelmacher mitgehabt.“ …über Erinnerungen an den Gewinn der Goldmedaille in Athen im Jahr 2004: „Das zweite Mal zu gewinnen, ist natürlich eine Bestätigung der Leistung. Wenn man in der gleichen Bootsklasse das nochmal wiederholen kann, dann ist das eine Bestätigung, dass man wirklich der Beste der Welt ist. Zwei Mal zu gewinnen, ist natürlich etwas Herausragendes.“ …auf die Frage, wie gut er mit Niederlagen umgehen kann: „In jüngeren Jahren war es nicht ganz so angenehm. Ich habe immer das Ziel gehabt, dass ich mit lauter ersten Plätzen gewinne. Das hat sich dann mit dem Alter etwas gelegt. Prinzipiell sind Niederlagen nicht das, was ich gut vertrage.“ …über Erinnerungen an die olympischen Spiele in Peking 2008: „Es war natürlich das Ziel, dass wir da nochmal um die Goldmedaille mitsegeln. Wir haben 2007 auch die vorolympischen Bewerbe gewonnen. Das Problem war, dass ich mich beim Segelmachen etwas zu sehr verzettelt habe. Wir haben von unserem Kärtner Segelmacher dann die Segelmacherei übernommen. Ich habe dann selber die Segel gemacht. Das war relativ viel Arbeits- und Zeitaufwand. Da ist dann das Regatta-Segeln, das Wichtigere, zu kurz gekommen. In der Vorbereitung haben uns da relativ viele Stunden gefehlt. Ab der Hälfte der Olympische Spiele sind wir eigentlich ins Fahren gekommen. Die zweite Hälfte haben wir zwar als bestes Team absolviert. Aber die erste Hälfte war so schlecht, dass wir leider nicht mehr um Medaillen mitsegeln haben können. Im Endeffekt ist es ein Lehreffekt gewesen.“ …über Gemeinsamkeiten zwischen Segeln und Schach: „Ich habe immer gesagt, Segeln ist wie Schach spielen, nur mit mehreren Personen. Weil du natürlich extrem viele Gegner hast, verändert sich die ganze Zeit die Konstellation, wo die Boote sind und wie sie sich zu dir verändern. Da musst du schon vorausdenken, wo du dich positionierst und wo du sein möchtest. Da musst du alles einbeziehen.“ …über den letzten Weltmeistertitel mit Hans-Peter Steinacher vor dem Karriereende: „Ich glaube, besser hätte es nicht gehen können. Fast mit dem letzten Bewerb, den wir noch gesegelt sind, Weltmeister zu werden, das war der krönende Abschluss der Karriere.“ …über die Entscheidung, seine Karriere zu beenden: „Vom Kopf her hätte ich gesagt, ich hätte noch weiter gemacht. Aber der Körper sagt dann auch irgendwann, okay, jetzt fängt es schon überall zu zwicken kann. Irgendwann sollte man sagen, dass man mal was anderes machen sollte. Es ist nicht einfach gewesen, trotzdem war es aber der richtige Zeitpunkt.“ …auf die Frage, wo er sich jetzt seine Adrenalinkicks holt: „Mittlerweile bin ich beim Österreichischen Segelverband als technischer Leiter angestellt. Da bin ich unterwegs mit unseren jungen Seglern. Wenn du den jungen zuschaust, was die alles leisten mit den Hochgeschwindigkeitsbooten, ist das schon eine ziemliche Nummer. Da musst du teilweise mit dem Motorboot mitfahren, damit du gewisse Dinge siehst. Da kann man Vollgas mitfahren. Also die Geschwindigkeit ist nach wie vor dabei.“ …über seine Tätigkeit beim Österreichischen Segelverband: „Das taugt mir wirklich. Die jungen Segler, die wir jetzt haben, sind alle engagiert. Die versuchen natürlich zu erreichen, was ich erreicht habe. Da bin ich das beste Vorbild und kann ihnen auf diesem Weg auch viel mitgeben. “ …über die Beziehung zu seiner Frau: „Sie war sehr offen und auch bei vielen Veranstaltungen mit dabei. Als Fotografin kann man das Angenehme ein bisschen mit dem Nützlichen verbinden. Es war natürlich eine sehr gute Verbindung. Und wir handhaben das immer noch so. Wenn es die Möglichkeit gibt, dass sie dabei sein kann, dann kommt sie mit. Sonst sind wir sehr viel gemeinsam in der Natur unterwegs.“ …über das Kennenlernen mit seiner Frau: „Das erste Kennenlernen war ein Fotoshooting, sie ist Fotografin. Sie hat mich angerufen, dass sie diesen Fototermin ausgemacht hat. Und die Stimme war schon sehr angenehm, sie ist Vorarlbergerin. Sie ist dann aber zu spät gekommen. Das geht bei mir gar nicht, wenn wer zu spät kommt. Der erste Anblick war dann aber so überwältigend, dass ich gesagt habe, dass wir das Zuspätkommen vergessen und jetzt das Fotoshooting machen. Da haben wir uns dann kennengelernt. Ich habe sie dann später eingeladen, dass sie mit mir segeln kommt.“ …über den Naturschutz: „Wir sind beide (Hagara und seine Frau, Anm.) sehr naturverbunden. Wir versuchen auch, in unserem weiteren Umfeld etwas für unsere Tiere und Lebewesen zu tun. Wir haben mehrere Projekte laufen. Bei der Krötenwanderung sind wir abends unterwegs und klauben die Frösche und Kröten zusammen und bringen sie über die Straße, damit sie nicht von den Autos überfahren werden. Da versuchen wir immer wieder, solche Dinge zu machen. Meine Frau ist jetzt auch Naturschutzorgan im Burgenland. Sie schaut also nochmal genauer drauf. Uns muss das bewusst sein, dass man diese Dinge macht. Es sind Kleinigkeiten, aber kleine Dinge können Großes bewirken. Bei uns im Garten gibt es keine gemähte Wiese, da wird alles naturbelassen.“ Das neue Sky Sport Austria Talkformat „RIESENrad – Sportgrößen im Waggon 28“: „Es lebe der Sport!“ – frei nach dem Motto von Reinhard Fendrich präsentiert das neue Sky Sport Austria Talkformat „RIESENrad – Sportgrößen im Waggon 28“. Bei Sky Sport Austria Moderatorin Kimberly Budinsky erzählen die Legenden und großen Persönlichkeiten des Sports ihre einmalige Lebensgeschichte. Schauplatz des Talks ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der österreichischen Metropole – das Wiener Riesenrad. In einem zu einem Fernsehstudio umfunktionierten Waggon geben außergewöhnliche Sportgrößen exklusive Einblicke abseits der Sportarena und lassen die österreichischen Fans an den Höhen und Tiefen ihres Lebens teilhaben: Welche einschneidenden Erlebnisse haben sie geprägt? Welche Steine haben den Weg blockiert und welche persönlichen Hürden mussten sie überwinden? Über Sky Österreich:  Sky ist einer der führenden Entertainment-Anbieter in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das Programmangebot besteht aus bestem Live-Sport, exklusiven Serien - viele davon Sky Originals - neuesten Filmen, vielfältigen Kinderprogrammen, spannenden Dokumentationen und unterhaltsamen Shows. Sky Abonnent:innen können unser Programm jederzeit zuhause oder unterwegs über Sky Q und Sky X sehen. Die Entertainment-Plattform Sky Q bietet dabei alles aus einer Hand: Sky und auch Free-TV-Sender, tausende Filme und Serien auf Abruf, Mediatheken sowie viele weitere Apps. Mit Sky X streamen unsere Zuschauer:innen Serien, Filme, Live-Sport und auch ihre Lieblings-Free-TV Sender räumlich und zeitlich völlig flexibel. Sky Österreich mit Hauptsitz in Wien ist Teil der Comcast Group und gehört zu Europas führendem Medien- und Unterhaltungskonzern Sky.