BVB-Coach Edin Terzic vor dem Saisonfinale: „Wollen zeigen, dass wir Deutscher Meister werden wollen“ Sebastian Kehl vor Dortmunds Heimspiel gegen Mainz: „Müssen durch die Tür gehen“ Thomas Tuchel über eine titellose Saison der Bayern: „Hätte beinahe gesagt, dass es mich ankotzt“ Oliver Ruhnert über Union Berlins Chance in die Champion League einzuziehen: „Ein Märchen weiterschreiben“ Sky Experte Dietmar Hamann über Jonas Hector zum Karriere-Ende: „Ein herausragender Spieler“ Wien, 27. Mai 2023 - Die wichtigsten Stimmen im Vorlauf zu den Samstagnachmittagspartien des 34. Spieltages der Deutschen Bundesliga bei Sky. Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): …wie groß die Anspannung sei: „Nicht so hoch wie die Vorfreude. So eine Situation wollten wir seit Jahren haben, dass es so laut wird. Wir sind hier, um Fußball zu spielen. Wir wollen unsere beste Saisonleistung zeigen und darauf freuen wir uns.“ …über die Atmosphäre: „Man spürt die Anspannung in der ganzen Stadt und das ist auch in Ordnung. Ich fühle mich immer besser, wenn ich ein wenig angespannt bin. Dann denke ich über viele Sachen nach. Wenn man über viele Sachen nachdenkt, macht man weniger Fehler.“ …über den Fokus seiner Mannschaft: „Indem wir nicht das betonen, wo und wann – am 34. Spieltag – wir da stehen, sondern warum wir da stehen. Dafür gibt es Gründe. Darauf haben wir uns die ganze Woche fokussiert und haben inhaltlich die Dinge, die entscheidend sein werden, in der Vordergrund gerückt. Wir wollen diese Emotionen nutzen, aber sie kontrollieren. Wir wollen zeigen, dass wir Deutscher Meister werden wollen.“ …ob er Druck verspüren würde: „Wenn man jetzt über Druck spricht, ist es das falsche Wort. Es ist die pure Lust, etwas gemeinsam zu erreichen. Wir wollen Deutscher Meister werden. Das ist viel positiver als wenn man darüber nachdenkt, was auf dem Spiel steht. Das, was wir uns erarbeitet haben und uns die wenigsten zugetraut haben, wollen wir heute krönen, indem wir unsere beste Saisonleistung zeigen.“ …über einen möglichen EInsatz von Jude Bellingham: „Das hoffen wir. Er hat die letzten zwei Tage seine Intensität im Training steigern können und Freitag im Training mitgemacht. Das sah ganz gut aus. Wir haben uns heute Morgen in die Augen geschaut und er hat signalisiert, dass er nicht denkt, dass es von Beginn an reicht. Wir wissen, was Jude für Qualitäten nicht nur auf dem Platz, sondern in der Kabine hat. Es ist unglaublich wichtig, dass er heute dabei ist. Er ist einer der wichtigsten Gründe, wieso wir heute hier stehen. Das wollen wir gemeinsam mit ihm erleben.“ Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund): …über die Atmosphäre im Stadion: „Ich weiß, dass ich mich immer auf unsere Fans verlassen kann – besonders, wenn es darauf ankommt. Was man heute erlebt, sind Meistertage. Die Menschen in der Stadt, was in der Woche an Euphorie und Emotionen da war, ist unglaublich. Das macht diesen Klub besonders. Wir müssen durch die Tür gehen. Wir brauchen diesen Sieg und dann gibt es kein Halten mehr.“ …über seine Ansage nach der Niederlage gegen den VfB: „Natürlich hat man ein gewisses Gefühl, es war aber auch eine strategische Entscheidung von uns, dass ich es so formuliert habe. Wir wollten einen Gegenpol setzen und in eine neue Richtung blicken. Wir wollten den Fokus setzen und die Geschehnisse in Stuttgart vergessen machen. Es war ein Risiko, aber wenn man jetzt hier steht – im Fußball muss man manchmal Mut haben. Es war ein mutiger Moment, wir hätten auch auf die Nuss kriegen können.“ Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern München): ...über die Ausgangslage: „Wir müssen erstmal unsere Hausaufgabe machen. Dann haben wir es nicht mehr in der Hand, die Ausgangslage ist klar. Letzte Woche habe ich mehr dran geglaubt.“ ... zu seinen Rotationen nach dem Leipzig-Spiel: „Wir haben nicht so gut gespielt und kein so gutes Ergebnis gehabt. Wir haben die Möglichkeit, mit Choupo und Jamal von der Bank nachzulegen. Joao hat jetzt jedes Spiel gespielt. Wir erwarten hohes Pressing und Noussair spielt weniger Risiko im tiefen Spielaufbau.“ ...ob er seine Mannschaft auf dem richtigen Weg sehe: „Ich dachte vor dem Leipzig-Spiel, dass wir auf einem guten Weg sind. Dann musste ich konstanteren, dass wir eines Besseren belehrt wurden. Die Reaktion auf eine Führung und in der zweiten Halbzeit war nicht so, wie wir es können und wollen. Das ist zu wechselhaft. Das ist nichts neues. Wir würden uns wünschen, dass wir weiter wären. Das waren wir nicht und nun sind wir wieder in der Verfolgerrolle. Wir wollen die Saison nach eigenem Anspruch ordentlich zu Ende spielen.“ …über eine mögliche titellose Saison: „Ich hätte beinahe gesagt, dass es mich ankotzt. Das dürfte ich am Samstagnachmittag im Fernsehen nicht sagen, aber es ist so. Jetzt warten wir erstmal, was es ist. Grundsätzlich macht auch ein Titel nicht so viel, wie du eigentlich denkst, dass es mit dir macht. Der eigene Ehrgeiz wird ungebremst sein. Wir werden so gut wie möglich versuchen, uns in der Transferperiode vorzubereiten. Dann werden wir ab dem 13.07. mit nur einem Ziel arbeiten: Besseren Fußball zu spielen, mehr Spiele zu gewinnen und mehr Stabilität zu haben. Das werden wir auch hinbekommen - völlig unabhängig davon, was heute passiert.“ Oliver Ruhnert (Geschäftsführer Profifußball 1. FC Union Berlin): ...worum es in dem Spiel gehen würde: „Den vierten oder fünften Platz. Mehr oder weniger kann es nicht werden. Wenn man, wie wir, in der Conference League und in der Europa League war und die Möglichkeit auf die Champions League hat – man kann ein Märchen weiterschreiben.“ ...über die Bedeutung einer Teilnahme an der Champions League: „Es ist wahrscheinlich ein ‚Once in a Life‘ für diesen Klub, dass man die Möglichkeit hat, in die Champions League zu kommen. Sicherlich ist es auch so, dass die Champions League höherwertiger in der finanziellen Ausstattung ist.“ ...was die Champions League finanziell bedeuten würde: „Allein das Startgeld ist glaube ich in der Europa League bei 3,5 Millionen, in der Champions League bei 15,2, bevor irgendwas an Dingen drumherum kommt. Darum machen wir uns gerade im Sport die wenigsten Gedanken. Es geht darum, dass die Mannschaft sich mit dem heutigen Spiel für eine außergewöhnliche Saison belohnt.“ …was die Champions League für den Klub bedeuten würde: „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es dann attraktiver würde, für Union zu spielen. Schauen wir mal. Wir machen unsere Planungen unabhängig davon. Wir werden wahrscheinlich alle glücklich sein. Egal, was passiert. Ein wenig enttäuscht würden wir heute aber auch sein, wenn es nicht funktioniert.“ Alexander Meyer (Torwart Borussia Dortmund): ...über die Stimmung vor dem Spiel: „Unfassbar, was hier los ist. Ganz Dortmund und Umgebung sind vor dem Stadion und freuen sich auf das Spiel.“ ...ob die Mannschaft es ausblenden sollte: „Man kann es schon mal genießen, das hat man nicht immer. Da kann man die Kopfhörer mal zur Seite legen, es ist ein schöner Moment für jeden.“ ...über seine Saison: „Ein sehr intensives Jahr, mit vielen schönen Momenten, auch für mich persönlich. Da sieht man, wie schnell sowas gehen kann. Ich versuche, alles zu genießen und bin dankbar.“ Simon Terodde (FC Schalke 04): ...über seine Gelb-Sperre: „Es tut extrem weh. Gerade die ersten Tage nach dem Frankfurt-Spiel hat man viel daran gedacht. Im Spiel blendet man das aus, der Schiedsrichter hat sieben Gelbe Karten verteilt, leider war ich darunter. Unter der Woche lag der Fokus darauf, die Mannschaft zu unterstützen.“ ...was ihn optimistisch stimmt: „Der letzte Spieltag, da können immer besondere Situationen passieren. Wir müssen erstmal auf unseren Platz gucken. Es wird ein dicker Brocken auf uns zukommen, aber es sind viele Schalker Fans hier. Das müssen wir mitnehmen. Das Spiel wird nicht in der ersten Halbzeit entschieden, sondern hinten raus. Da hoffe ich darauf, wie stark wir da sind. Wir kämpfen ums überleben und ich hoffe, das wird man am Ende sehen.“ Thomas Letsch (Trainer VfL Bochum): ...über die Ausgangslage: „Wir haben alles durchgerechnet und natürlich müssen wir am letzten Spieltag gucken, was auf den anderen Plätzen passiert. In erste Linie wissen wir, dass wenn wir unser Spiel gewinnen, wir sicher auf einem Relegationsplatz sind. So wollen wir das Ding auch angehen.“ ...über die Atmosphäre: „Man hat den Eindruck, dass ganz Bochum völlig elektrisiert ist. Die Stimmung im Stadion ist sowieso besonders. Heute wird es eine Nummer mehr. Es ist angerichtet. Es liegt an uns, das auf den Platz zu bringen. Wir müssen ein Zeichen setzen, dass die positiv verrückten da Draußen so weitermachen.“ ...ob er mit einem Auge in den anderen Stadien sei: „Es kommt auf unser Spiel an. Wir sind vernetzt und ich habe meinen Ansprechpartner, wenn ich wissen möchte, wie es steht. Wenn ganz wichtige Dinge passieren, wird man auch informiert. In erster Linie ist es mein Job, mich auf unser Spiel zu konzentrieren. Die anderen werden mich dann schon so informieren, wie es sein soll.“ Dietmar Hamann (Sky Experte): ...über Sebastien Haller: „Sie haben mit ihm gelitten. Wenn so etwas im engeren Umfeld der Mannschaft passiert, schockiert das natürlich die ganze Region, den Verein und die Mannschaft, die täglich mit ihm zu tun hat. Das gibt vielen Leuten Hoffnung. Was er durchgemacht hat und dieser Wille, das Durchhaltevermögen und der Widerstand machen dich zum Gewinner im Sport. Das hat er im Privaten gezeigt. Ich glaube nicht, dass sie mit ihm neun Punkte hinter den Bayern gewesen wären. Wenn sie die Meisterschaft gewinnen, hat Sebastien Haller erheblichen Anteil daran, da er in der Rückrunde herausragend gespielt hat.“ ...zum Karriere-Ende von Jonas Hector: „Ein herausragender Spieler. Er hat immer alles für die Mannschaft gegeben. Untypisch für den modernen Spieler, hat sich immer zurückgehalten und hat Taten auf dem Platz sprechen lassen. Ich werde ihn vermissen, da immer einer war, der ehrlichen Fußball gespielt hat und vorrangegangen ist. Er war ein toller Spieler für die Nationalmannschaft. Einfach ein Typ, den man unheimlich schätzen muss.“ Lothar Matthäus (Experte): ...über die Aufsichtsrat-Sitzung der Bayern: „Man hört sehr viel, dass für Oliver Kahn die Uhr abgelaufen ist. Hundertprozentig ist das auch nicht. Er ist sehr stark in Kritik geraten und viele Leute haben sich intern gegen ihn ausgesprochen. Ob es die Mehrheit ist, weiß man nicht. Das wird man am Dienstagabend erfahren.“ ...über eine mögliche titellose Saison der Bayern: „Damit kommt man bei Bayern nicht klar. Man sieht, wie die Fans in München damit umgehen. Man sagt, dass so viele Fehler in den letzten Jahren gemacht wurden: Transfers, Entscheidungen, dieses ‚Mia-San-Mia-Gefühl‘, das kriegt jeder mit. Nicht alle Bayern-Fans wären traurig, wenn Dortmund die Meisterschaft gewinnt.“ ...wann die Münchener wieder zu alter Stärke finden: „Ich hoffe in der nächsten Saison. Die Mannschaft wirkt verunsichert, Tuchel hat von vielen Baustellen gesprochen. Immer wieder Positionswechsel, vielleicht kommt die Mannschaft damit nicht klar. Ich weiß nicht, wie die Mannschaft sich damit beschäftigt.“