Liverpool besiegt Manchester City im Premier League Spitzenspiel - ÖFB Teamchef Ralf Rangnick: „Sie haben das über weite Strecken bravourös gemacht“ Rangnick glaubt an enges Titelrennen: „Arsenal hat das Zeug, es City bis zum Schluss schwer zu machen“ Der ÖFB-Teamchef über Erling Haaland: „War das vielleicht fehlende Puzzleteil bei Manchester City“ Rangnick sieht Ronaldo-Abgang bei United: „Muss und wird ohne ihn planen“ Liverpool-Trainer Jürgen Klopp siegt und fliegt: „Bin super glücklich“ Wien, 16. Oktober 2022 - Der FC Liverpool gewinnt das Premier League “Match of the Week” gegen Manchester City mit 1:0. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick war dabei als Experte und Co-Kommentator im Einsatz für Sky. Liverpool - Manchester City, 1:0 (0:0) Schiedsrichter: Anthony Taylor Ralf Rangnick (ÖFB-Teamchef) …über das Spiel: „Von der Intensität und Spannung war das schon ein absolutes Spitzenspiel. Es war auf beiden Seiten nicht fehlerfrei, aber das Spiel ist nie vor sich hin geplätschert. Für Liverpool ein immens wichtiger Sieg und am Ende auch nicht unverdient. Das war heute der beste Beweis dafür, dass der Ballbesitz nicht unbedingt etwas über die Zahl und Qualität der Torchancen aussagt. Über das gesamte Spiel hatte Liverpool die besseren Chancen." …über Manchester City: „Es war nicht enttäuschend, aber sie sind heute einmal nicht in Führung gegangen. In den Phasen, in denen sie das Spiel dominiert haben, haben sie zu wenige klare Torchancen aus dieser Dominanz herausgespielt. Damit wird am Ende auch Pep Guardiola nicht zufrieden sein können. Deshalb hat er sich auch über das aberkannte Tor so geärgert, weil er wusste, dass das eine Schlüsselszene war. Er wusste um die Bedeutung einer Führung und wenn sie das 1:0 gemacht hätten, wäre City auch mit großer Wahrscheinlichkeit als Sieger vom Platz gegangen.” …über Mohamed Salah: „Er hatte die bittere Niederlage im Afrika-Cup-Finale, dann noch das bittere WM-Quali aus gegen Senegal und wenn man dann noch alle weiteren Spiele und Reisen rechnet, dann ist das schon eine zusätzliche Belastung. Das war heute aber schon wieder ein Schritt in Richtung Mo Salah, den man aus den letzten Jahren kannte. Er war der auffälligste Spieler von Liverpool, zumindest offensiv. Er hat auch gut gegen den Ball gearbeitet und dann war er vor allem im Ballbesitz immer ein Gefahrenherd. Es ist nicht zufällig, dass er das Spiel heute entschieden hat." …über das Tor von Salah: „In so einer Situation sieht man, dass er nicht nur ein Schlitzohr ist, sondern auch ein absoluter Top-Stürmer. Das musst du zuerst einmal so lösen. Man hat aber auch gesehen, dass Joao Cancelo kein wirklicher Verteidiger ist.” …über das Spiel von Erling Haaland: „Er hätte ein, zwei Tore schießen können. Die größte Chance war der Kopfball in der ersten Halbzeit, als er völlig frei zum Kopfball kam. Den macht er normalerweise und dann hätte man vielleicht auch gesagt, er war der Matchwinner." …über die Rote Karte von Jürgen Klopp: „Das wird Jürgen verschmerzen, denn der Sieg war heute schon goldwert. Den Ausbruch kann ich absolut verstehen, dazu war das Spiel einfach zu emotionsgeladen. Noch dazu in dieser Atmosphäre. Er ist ja dann auch jemand, der mit der Mannschaft mitgeht, mitlebt und mitfiebert.” …über die Wichtigkeit des Sieges für Liverpool: „Für die Moral sind das auf jeden Fall mehr als drei Punkte. Wenn man sich die nächsten Gegner ansieht, sind das mit West Ham und Nottingham Spiele, die man auch gewinnen kann. Wenn sie dann in einen Lauf kommen, kann das in ein paar Wochen schnell wieder anders aussehen. Jetzt werden sie bis zur WM einmal versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Dann werden sie darauf hoffen, dass in der Rückrunde die verletzten Spieler wieder zurückkommen und man dann mit dem altbewährten Personal eine richtig starke, restliche Saison spielt und in allen Wettbewerben richtig weit kommt.” …über die Systemumstellung von Liverpool: „Es geht darum, möglichst wenig Chancen zuzulassen. Dass City dazwischen immer wieder einmal gefühlt 98% Ballbesitz hat, kannst du nicht verhindern und musst du als Mannschaft zuerst auch einmal aushalten. Das war auch ein wenig einkalkuliert. Damit war es aber auch möglich, das Überladen der Außenbahnen zu verhindern. Dafür mussten Harvey Elliott und Diogo Jota extrem viel laufen und auch für die zwei Sechser war das nicht einfach. Sie haben das über weite Strecken des Spiels bravourös gemacht und nicht so viele gute Möglichkeiten von Manchester City zugelassen. In der Umschaltbewegung hatten sie dadurch viel offensive auf dem Platz und das hat man vor allem in der zweiten Halbzeit gesehen. Alle Großchancen, inklusive Tor, die Liverpool hatte, waren eigentlich Kontersituationen.” …über die erste Halbzeit: „Es ist bisher extrem spannend. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass derjenige, der das erste Tor schießt, am Ende als Sieger vom Platz geht. Liverpool muss extrem viel Aufwand betreiben, um den Ball zu bekommen und ihn City wegzunehmen. Sie müssen extrem viel laufen und extrem viel mitmachen, um den Ball zu erobern. Dann bringen sie sich aber selbst um den verdienten Lohn, weil sie den Ball nicht schnell genug auf den freien Flügelspieler bringen. Wenn sie das noch schaffen, bekommen sie mehr gute Chancen.” …vor dem Spiel: „Ganz entscheidend wird sein, dass Liverpool mutig spielt und sie ihren Fußball durchziehen können. Sie müssen den Gegner zu Fehlern zwingen und unter Druck setzen. So ist es auch am ehesten ein Stück weit möglich, Erling Haaland aus dem Spiel zu nehmen.” …über die Probleme des FC Liverpool in der aktuellen Saison vor dem Spiel: „Mit Sicherheit spielen die vielen Ausfälle eine Rolle. Gerade für die Art und Weise, wie Jürgen Klopp Fußball spielen möchte, ist es wichtig, dass viele Spieler auf dem Platz stehen, die diese Art von Fußball über Jahre hinweg verinnerlicht haben. Der Abgang von Sadio Mane hat ihnen auch sicher wehgetan. Darwin Nunez ist mit Sicherheit auch ein hochbegabter Spieler, der ein Stück weit zurecht verpflichtet wurde, aber es ist dann schon noch einmal ein Unterschied, diesen intensiven Fußball zu spielen. Das in Kombination mit der Erwartungshaltung trotzdem Tore zu schießen ist nicht einfach. Da ist nicht jeder Mittelstürmer wie Erling Haaland.” …weiter über die aktuellen Probleme des FC Liverpool: „Sie haben, auch wenn sie es vielleicht gerne getan hätten, eben nicht die Möglichkeit, einen wie Erling Haaland einfach so dazu zu kaufen. Da spielt City wirtschaftlich und finanziell schon noch einmal in einer bisschen anderen Liga. Deswegen ist es umso wichtiger, dass ein Rädchen in das andere greift und das ist bei Liverpool dann eben nicht der Fall, wenn zu viele Spieler fehlen.” …über Erling Haaland vor dem Spiel: „Mit ihm haben sie den besten Abschlussspieler der Welt verpflichtet. Wenn man überhaupt von einem Puzzleteil, das gefehlt hat, sprechen möchte, dann haben sie das jetzt mit ihm dazu bekommen. Man hat das Gefühl, dass bei City jetzt jeder Spieler weiß, dass wenn man ihm den Ball passt, die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass es danach Anstoß für den Gegner gibt.” …über die Titelchancen von Arsenal: „Im Moment geben sie sich keine Blöße. Auch in Leeds musst du erst einmal gewinnen. Sie haben wieder kein Tor kassiert, sind extrem stark im Spiel gegen den Ball und haben auch alle anderen Waffen, die es braucht. Auch die Verpflichtung von Gabriel Jesus war ein genialer Schachzug, weil er mit seiner Beweglichkeit, seinem Speed und seinem Torriecher perfekt in ihr Spiel passt. Ich glaube schon, dass man mit den Gunners bis zum Schluss rechnen muss. Bei Arsenal merkt man generell, dass extrem auf Spieler mit Perspektive gesetzt wird. Das sind sogenannte pitch value Spieler die man holt. Sie bleiben für ein paar Jahre und im besten Fall verkauft man sie dann für mehr Geld. Das war nicht immer so bei Arsenal. Davor kann ich nur den Hut ziehen und das ist keine Momentaufnahme. Mit Arsenal ist dieses Jahr zu rechnen und ich sehe sie auf jeden Fall unter den Top-Vier.” …über die aktuelle Lage bei Manchester United: “Nach dem Katastrophenstart in die neue Saison, haben sie danach schon die Kurve gekriegt. Sie haben danach noch einmal richtig viel Geld in die Hand genommen für Neuzugänge und das war insofern schon auch wichtig. Sie sind jetzt relativ gut platziert in der Europa League und ich kann mir schon vorstellen, dass die Mannschaft sich unter Erik den Haag gut entwickelt in Richtung einer echten Mannschaft. Das ist schon mit das Entscheidende, denn nur so ist es möglich, dauerhaft wieder unter den ersten vier zu landen. Bei einem großen Klub wie Manchester United ist das eigentlich schon Grundvoraussetzung. Davon waren wir letztes Jahr schon ein Stück weit entfernt, so ehrlich muss man sein. Ich halte es für möglich, dass sie heuer unter den ersten vier landen, aber für ganz vorne wird es noch nicht reichen. Zumindest hat man jetzt einmal in der Kaderzusammenstellung erkannt, dass diese Mannschaft zusätzliche Qualität gebraucht hat.” …über Cristiano Ronaldo: „Die Frage ist, ob er sich selbst noch einmal woanders sieht. Dann muss es auch vom finanziellen Gesamtpaket passen. Im Sommer hat das offensichtlich noch nicht gepasst, sonst wäre er womöglich schon gewechselt. Jetzt hat er zumindest wieder mehr Einsatzzeiten, aber perspektivisch muss und wird man auch bei Manchester United irgendwann ohne Cristiano Ronaldo planen. Ich habe ihn sechs Monate lang erlebt und er ist jetzt kein Spieler, der hurra schreit, wenn er als Mittelstürmer spielt. Er würde lieber mit einem anderen Spieler zusammen vorne spielen und dann ein wenig mehr über die linke Seite kommen. Alleiniger zentraler Stürmer ist jetzt nicht unbedingt seine 1A Position.” …über einen möglichen Transfer von Harry Kane zu Bayern: „Wenn Sadio Mane machbar ist, ist vielleicht auch irgendwann Harry Kane machbar. Nur bei ihm glaubt man irgendwann schon selbst nicht mehr daran, dass er wechselt. Seit gefühlt sechs Jahren rechnet man mit einem Wechsel, aber er ist immer noch bei Tottenham und vielleicht beendet er ja auch seine Karriere dort. Das wäre ja auch durchaus okay und der aktuelle Weg bei Tottenham ist auch ein guter. Dass er nach wie vor dort ist, spricht ja auch für ihn und ich finde es gut, dass es solche Spieler in der heutigen Zeit noch gibt. Deshalb ist er Kapitän bei Tottenham und der Nationalmannschaft.” …über Thomas Tuchel: „Er würde überall hin passen, weil er einer der besten Trainer der Welt ist. Nicht umsonst wurde er letztes Jahr völlig zurecht zum Welttrainer gekürt. Ich weiß, dass es ihm in London und bei Chelsea extrem gut gefallen hat und er dort das Gefühl hatte, genau zum richtigen Zeitpunkt beim richtigen Klub am richtigen Ort zu sein. Durch den Besitzerwechsel ergab sich eben eine neue Situation und gerade in England gibt es dann auch oft einen Trainerwechsel. Von außen betrachtet war das schwer nachzuvollziehen, aber die neuen Besitzer haben Vorstellungen und wollen es so machen, wie sie es gerne hätten. Es gab jetzt die Gerüchte, dass er irgendwann Nationaltrainer von England werden könnte. Alleine, dass er für dieses Amt gehandelt wird, zeigt, welchen Respekt er sich in der Premier League und in England erarbeitet hat.” …über die finanziellen Möglichkeiten der Premier League: „Durch die deutlich höheren Fernsehgelder gibt es ungleiche Voraussetzungen, das kann man nicht miteinander vergleichen. Ich kann mir schon vorstellen, dass Erling Haaland der teuerste Deal der Fußballgeschichte war. Das kann man bei Manchester City eben machen. Bei Liverpool macht man das nicht. Dadurch sind bei so einem Spiel wie heute vielleicht auch ein wenig mehr Sympathien auf der Seite von Liverpool.” …mit seinem Meistertipp für die heurige Premier League Saison: „Ich glaube in der Tat, dass das Rennen zwischen Arsenal und Manchester City ausgetragen wird. Chelsea hat sich jetzt aber auch wieder gut vorgearbeitet. Dass City normalerweise die beste Mannschaft hat und es am Ende wahrscheinlich auch wieder machen wird, glaube ich schon. Aber Arsenal hat das Zeug, es ihnen bis zum Schluss sehr schwer zu machen.” Jürgen Klopp (Trainer FC Liverpool) …über das Spiel: „Ich glaube nicht, dass man gegen City anders gewinnen kann. Man wird sie nicht ein bisschen herspielen und 3:0 gewinnen. Das habe ich noch nie gesehen. Sie spielen nicht nur einen außergewöhnlichen Fußball, sondern verteidigen auch mit einer hohen Intensität. Wir haben uns heute gegen den Ball super verhalten, die richtigen Räume geschlossen und die richtigen Zweikämpfe geführt. Wir haben ihnen dann auch im eigenen Ballbesitz Probleme bereitet und deshalb war das ein Top-Spiel, wir haben es gewonnen und das fühlt sich natürlich gut an.” …über das aberkannte Tor von Manchester City: „Es ist zuerst ein Foul an Mo, dann ein Foul an Fabinho und dann noch ein Foul an Alisson, der die Hand schon auf dem Ball hat. Alles wurde nicht gepfiffen. Man stellt sich vor, das Tor hätte gezählt und wir würden jetzt über diese drei Situationen diskutieren. Das wäre dann unglücklich. So finde ich, dass es am Ende die richtige Entscheidung war und dafür ist der VAR da.” …über seine Rote Karte: „Ich konnte mich kaum beruhigen und natürlich bin ich über das Ziel hinausgeschossen. Ich weiß aber nicht, ob ich schon einmal eine klarere Situation gesehen habe in einem Fußballspiel. Das ist eigentlich gar nicht zu übersehen. Es sind drei Leute rund um Mo und am Ende zieht ihn noch einer runter und er lässt weiterspielen. Das muss mir einmal einer erklären. Pep und ich waren vorher auch schon einmal auf dem Baum, aber ich verstehe einfach nicht, warum man ein Spiel von unparteiischer Seite so gestalten muss. Es waren so viele Situationen, wo du dir gedacht hast, das war ein Foul. Die Jungs mussten sich daran gewöhnen, weil du am Ende das Gefühl hattest, du kannst fast alles machen. So musst du dann auch in die Zweikämpfe gehen. Diese Linie wird aber vom Schiedsrichter gesetzt.” …über die Wichtigkeit des Sieges: „Wir hatten in dieser Saison noch nicht so viele Siege und damit bin ich super glücklich.” Mohamed Salah (Spieler FC Liverpool) …über das Spiel: „Es ist immer wahnsinnig schwer gegen Manchester City, aber es ist auch nur ein Spiel gewesen. Wir müssen genau so weitermachen, dafür sind wir in der Tabelle einfach zu weit hinten. Aber natürlich hoffe ich darauf, dass uns das jetzt einen Push gibt.” Über Sky Österreich: Sky ist einer der führenden Entertainment-Anbieter in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das Programmangebot besteht aus bestem Live-Sport, exklusiven Serien - viele davon Sky Originals - neuesten Filmen, vielfältigen Kinderprogrammen, spannenden Dokumentationen und unterhaltsamen Shows. Sky Abonnent:innen können unser Programm jederzeit zuhause oder unterwegs über Sky Q und Sky X sehen. 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