Hamburgs Hoffmann plant Bundesliga-Rückkehr mit Titz und Kühne HSV-Boss kündigt Sparkurs an: „Werden nicht weiter Unsinnspreise zahlen“ Hoffmann: „Bekloppte Chaoten überlagern würdevollen Abstieg“ Heidel vertraut Schalker Mannschaft: „Keine 70 Millionen für Neuzugänge“ Sky Experte Hamann fühlt Widerstand gegen Lewandowski im Team des FC Bayern Wien, 13. Mai 2018 - In „Wontorra – der Fußball-Talk“ sprachen u.a. Bernd Hoffmann, Christian Heidel und Dietmar Hamann bei Sky Sport News HD über aktuelle Themen. Alle Stimmen dazu bei Sky Sport Austria HD.   Bernd Hoffmann (Aufsichtsratsvorsitzender Hamburger SV): … zu den Pyro-Chaoten: „Leider muss man den Eindruck gewinnen, dass man denen hoffnungslos ausgeliefert ist. Das kann auf keinen Fall sein. Fakt ist, dass diese Chaoten gestern vom Rest der Stadionzuschauer ganz drastisch isoliert worden sind. Das war ein exzellentes Zeichen, das freut uns natürlich sehr. Aber dennoch können wir das nicht einfach so hinnehmen und so tun, als sei das Normalität in Fußballstadien. Das war eklatant gestern. Leider ist der Abstieg in Würde überlagert worden von diesen bekloppten Chaoten.“ … zur Frage, ob er Sanktionen befürchte: „Es ist zu befürchten, dass wir ein weiteres Mal eine Geldstrafe dafür zahlen müssen. Geld, das wir dringend im operativen Geschäft brauchen. Wir müssen uns damit auch für die nächste Saison auseinandersetzen. Ich will mich damit nicht abfinden, dass eine kleine Minderheit innerhalb des Fanblocks sich offensichtlich unbemerkt kurz vor Spielbeginn vermummt und hochexplosives Material durch die Gegend schmeißt. Das will ich einfach nicht akzeptieren.“ … zum Abstieg: „Zunächst mal ist ein Abstieg in die 2. Liga für einen großen Klub natürlich ein ganz entscheidender Einschnitt in der Geschichte. Er hat sich aber nicht über Nacht vollzogen. Es war auch keine Verkettung unglücklicher Umstände in den letzten Wochen, sondern es hat sich leider über Jahre angekündigt. Es war zu befürchten, dass es uns irgendwann trifft. Insoweit haben sich alle im Umfeld auch schon ein bisschen damit abgefunden. Der Tiefpunkt der Depression in Hamburg war Anfang des Jahres. Seitdem hat sich tatsächlich ein Stimmungsumschwung vollzogen, der gestern in dem sehr emotionalen Nachmittag gemündet ist. Aber sie können sicher sein, dass wird niemandem hier den Blick dafür versperren, dass wir noch einen ganz weiten Weg haben, bis wir wieder ein wettbewerbsfähiger Klub in der Bundesliga sein können.“ … zu personellen Veränderungen: „Wir sind sehr froh, dass wir mit der Personalie Christian Titz schon einen entscheidenden Baustein für die nächste Saison geklärt haben. Er wird die Truppe anführen und mit dem noch zu benennenden Sportvorstand in den nächsten Wochen die Mannschaft so zusammenstellen, dass wir mit Bescheidenheit und Engagement die Mission 2. Liga angehen können.“ … zur Personalie des Sportvorstands: „Den Sportvorstand werden wir so schnell wie möglich benennen. Seit gestern haben wir Planungssicherheit bezüglich der Ligazugehörigkeit. Jens Todt ist Anfang März ausgeschieden, seitdem haben wir uns mit der Personalie beschäftigen müssen. Ich habe immer gesagt, dass wir im Klub viel mehr über Sport sprechen müssen. Es ist wichtig, dass wir eine Vorstandsposition haben, in der der Sport verankert ist. Über den HSV ist in den letzten Jahren viel zu viel im Zusammenhang mit Anleihen, Klaus-Michael Kühne und Einsparungspotenziale was Blumensträuße angeht geredet worden, aber viel zu wenig über Sport. Das hat auch damit zu tun, dass Sport eben nicht ganz relevant im Vorstand verankert ist. Das werden wir ändern. Dafür nehmen wir uns jetzt die notwendige Zeit. Aber sie können sicher sein, dass wir zeitnah entscheiden werden. Natürlich sind wir mit Kandidaten im Gespräch. Es ist nicht auszuschließen, dass jemand dazukommt, der aktuell noch unter Vertrag ist.“ … zur Frage, ob er Vorstandsvorsitzender werden wolle: „Ideen sind nie strafbar, aber das ist nicht der Plan. Aktuell ist es so, dass ich mit der Aufgabe den Vorstand so aufzustellen, dass er zukunftsfähig ist, ausgelastet bin. Vielen Dank.“ … zur Frage, ob der HSV ohne Klaus-Michael Kühne denkbar sei: „Herr Kühne ist mit mehr als 20 Prozent Gesellschafter der HSV AG. Insoweit ist er ein ganz wichtiger Partner des HSV. Und zwar nicht deswegen weil er juristisch Anteilseigner ist, sondern weil er den HSV auch mit viel unglaublich viel Herzblut, Engagement und mit einer Menge Geld unterstützt hat. Ehrlicherweise kann man Herrn Kühne die Verwendung dieses Geldes nicht vorwerfen. Es gibt keinen einzigen Vertrag, der dem HSV jetzt wirtschaftlich auf die Füße fällt und die Unterschrift von Herrn Kühne trägt. Sondern das waren immer verantwortliche Vorstände beim HSV. Ich bin sehr froh, dass wir ihn bei uns im Team haben. Ich werde den Teufel tun und mich gegen Herrn Kühne aussprechen. Ich bin froh, dass wir ihn an der Seite haben und hoffe, dass es auch noch jahrelang so bleibt. Er bleibt auf jeden Fall im Boot. Das heißt aber nicht, dass es irgendwelche Vereinbarungen über zusätzliche Gelder für den HSV gibt. Das Kernproblem beim HSV war, dass man immer am Ende einer Transferperiode überlegt hat, nach Zürich zu fahren und Herrn Kühne Geld aus dem Kreuz zu leiern, um die sportlichen Fehlentscheidungen der abgelaufenen Saison zu korrigieren. Das darf nicht sein. Da müssen wir mit eigener Kreativität hinkommen, diese Bittstellerei darf nicht wiederkommen.“ … zu Spielergehältern in der 2. Liga: „Fakt ist, dass wir uns bei allen neu abzuschließenden Verträgen an Zweitligabedingungen gewöhnen müssen. Es macht überhaupt keinen Sinn, einen zweistelligen Millionenbetrag in Hoffnung auf die Zukunft in Minus abzuschreiben. Das werden wir mit Sicherheit nicht tun. Wir werden in allen wichtigen Personalien Gespräche führen, aber wir werden mit Sicherheit nicht weiter Unsinnspreise zahlen, wie wir das in der Vergangenheit teilweise getan haben. Wir müssen viele Steine umdrehen und viele Entscheidungen treffen, die uns wieder in die Spur bringen. Dazu gehören auch die Spielergehälter für die 2. Liga.“   Christian Heidel (Vorstand Sport FC Schalke 04): … zu den Personalplanungen für die kommende Saison: „Es ist nicht gesagt, dass unsere Personalplanungen schon abgeschlossen sind. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg. Die Leute, die jetzt glauben, dass Schalke 04, 50, 60 oder 70 Millionen in den Markt reinwerfen wird, die muss ich enttäuschen. Dazu sind wir nicht in der Lage, und die Mannschaft, die mit acht Punkten Vorsprung vor dem Tabellendritten Zweiter geworden ist, hat einfach auch ein Vertrauen verdient. Zum Dank werden wir jetzt nicht zehn Neue holen. Wir werden die Mannschaft punktuell verstärken und Schalke Schritt für Schritt verbessern. Es wird keinen Umbruch auf Schalke geben. Wenn wir noch einen oder zwei Spieler holen, dann ist das sicher das Maximum.“ … zur Frage, ob Max Meyer mit beim Saisonabschluss der Mannschaft dabei sein werde: „Das ist ein freiwilliger Mannschaftsausflug. Es ist ein tolles Zeichen, dass die gesamte Mannschaft nach Barcelona fliegt. Ich bin sicher, dass sie drei schöne Tage dort haben werden. Natürlich fährt Max Meyer auch mit. Er ist Teil dieser Mannschaft gewesen, und er hat auch einen großen Anteil an diesem Erfolg.“ … zu seinem Verhältnis zu Spielerberater Roger Wittmann: „Aus meiner Sicht gibt es überhaupt kein Problem. Es gibt Situationen, in denen man mal unterschiedlicher Meinung ist oder sich auch mal streitet. Aber ich gehe in Gespräche ohne jede Vorbehalte rein.“ … zur Frage, ob man irgendwann den FC Bayern angreifen wolle: „Wir schauen nicht auf die Bayern, sondern wir schauen auf uns. Wir sind auf einem guten Weg. Das heißt aber nicht, dass wir irgendwann die Bayern überholen. Wir versuchen, das Optimum aus Schalke herauszuholen. Ob das irgendwann mal dazu führen kann, dass die Bundesliga in der ganz oberen Spitze wieder spannend wird, das weiß ich nicht. Bayern macht es nun einmal optimal. Sie verfügen über einen Etat jenseits von 600 Millionen Euro. Das ist Lichtjahre vom Rest der Bundesliga entfernt.“   Sky Experte Dietmar Hamann : … zur Frage, ob die Niederlage gegen Stuttgart die Feierlichkeiten beim FC Bayern getrübt habe: „Ich glaube nicht, dass es die Stimmung getrübt hat. Man hat ja gesehen, dass sie nach dem Spiel gefeiert haben. Wahrscheinlich hatten sie gestern Abend auch noch eine schöne Meisterfeier. Wenn du ins Stadion fährst und weißt, dass du schon Meister bist, dann kannst du schon mal den Fokus auf das Spiel verlieren. Das ist gestern passiert. Die Stuttgarter haben einen guten Lauf, und sie waren in der Lage, das gestern auszunutzen. Ich würde diese Niederlage nicht überbewerten und bin mir sicher, dass wir nächste Woche beim Pokalfinale wieder einen andere Mannschaft sehen.“ … zu den Problemen beim FC Bayern: „Der größte Konfliktherd ist für mich Lewandowski. Ich habe das Gefühl, dass es innerhalb der Mannschaft Widerstand gegen ihn gibt. Das ist ein schleichender Prozess in den letzten Monaten gewesen.“ Über Sky Österreich: Sky gehört in Österreich mit rund 400.000 Kunden und einem Jahresumsatz von über 170 Millionen Euro (Stand: März 2018) zu den erfolgreichsten privaten Fernseh-Unternehmen. Das Programmangebot besteht aus Live-Sport, Spielfilmen, Serien, Kinderprogrammen und Dokumentationen. Sky Österreich mit Sitz in Wien ist Teil von Europas führender Unterhaltungsgruppe Sky plc. 23 Millionen Kunden in sieben Ländern sehen die exklusiven Programme von Sky, wann immer und wo immer sie wollen.