Der Sky Tennis Talk 2015 – Wimbledon, Davis-Cup, Dominic Thiem und Roger Federer Das Ende des Davis-Cup-Streits rund um Dominic Thiem Die teaminterne Stimmung innerhalb der österreichischen Davis-Cup-Mannschaft Die Wahl des Austragungsortes Kitzbühel Die Prognosen fürs Wimbledon-Herren-Finale am Sonntag – Novak Djokovic vs. Roger Federer Der Erfolgslauf von Alexander Peya in Wimbledon (Mixed-Finale) Wien, 11. Juli 2015. Wimbledon, Davis-Cup, Dominic Thiem und Roger Federer – das waren die bestimmenden Themen des 1. SKY-Tennis-Talks der Geschichte. Zu Gast im edlen „Colony Club“ in Wien waren am Samstag neben dem aktuellen Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek auch Clemens Trimmel und Michael Oberleitner sowie die beiden Tennis-Journalisten Harald Ottawa (Kurier) und Christian Mortsch (Salzburger Nachrichten).    Die wichtigsten Themen und besten Aussagen im Überblick:    Das Ende des Davis-Cup-Streits rund um Dominic Thiem:    Stefan Koubek: „Dieses Thema hat ja in Österreich seit vielen, vielen Jahren Tradition. Im Fall von Dominic hatte Günter Bresnik seine Vorstellungen. Und der Günter ist halt ein Sturschädel. Ich war 18 Jahre bei ihm, ich weiß wovon ich spreche. Wenn er sich etwas vornimmt, dann zieht er das bis zum bitteren Ende durch. Ich freue mich sehr, dass unser Präsident Robert Groß eine gute Gesprächsbasis gefunden hat und wir zusammengekommen sind. Dominic spielt jetzt und er wollte auch immer spielen. Am Ende hatte es der Günter schon sehr schwer den Dominic noch zurückzuhalten.“    Clemens Trimmel: „Es ist schade, dass man über so etwas überhaupt diskutieren muss. Ich kenne keinen einzigen Spieler auf der Welt, der nicht gerne Davis-Cup spielt. Davis-Cup zu spielen, ist wichtig für jeden Spieler. Wenn man an Thomas Muster denkt, dann denkt man doch auch sofort an die Davis-Cup-Schlachten im Praterstadion und in Unterpremstätten. Das Ziel muss sein, dass in den nächsten Jahren gesichert ist, dass Österreich mit dem stärksten Team spielt. Dominic muss an Bord sein, wenn wir uns in der Weltgruppe etablieren wollen.“   Michael Oberleitner: „Dass der Günter ein Sturschädel ist, das unterschreibe ich. Aber fachlich habe ich große Hochachtung vor ihm. Fürs Tennis ist es das Beste, wenn Frieden herrscht. Dominic spielt und Günter ist an Bord.“    Christian Mortsch: „Alle können froh sein, dass unsere Nummer 1 Davis-Cup spielt. Im Endeffekt hat es für Dominic nur diese Entscheidung geben können. Er hätte sich nichts Gutes getan, wenn er nicht spielt. Den Tennisfan interessieren die Streitereien nicht, er will die Besten spielen sehen.“    Harald Ottawa: „Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Bresnik hat jetzt das, was er wollte. Jetzt kann er selbst mitarbeiten. Und für den Verband ist es sehr positiv, dieses Knowhow zu haben. Er ist ein Sturschädel, aber sicher sehr wichtig fürs österreichische Tennis.“   Die teaminterne Stimmung innerhalb der österreichischen Davis-Cup-Mannschaft:    Stefan Koubek: „Alle wissen, dass Dominic ein großer Tennisspieler ist. Deshalb werden alle froh sein, dass er dabei ist. Die Art und Weise, wie die Diskussionen abgegangen sind, darüber kann natürlich keiner glücklich sein. Aber das sind Profis, die sich gut kennen und fast jede Woche sehen. Ich gehe stark davon aus, dass sich das Team zusammenfügen wird. Wir gehen gemeinsam Abendessen, wir werden auch eine Gaudi haben, der Zusammenhalt wird passen.“    Clemens Trimmel: „Das sind alles vernünftige Burschen und Profis. Das wird kein Problem werden. Was gibt es schöneres, als in Kitzbühel für Österreich Davis-Cup zu spielen?“  Die Favoritenrolle Österreichs im Davis-Cup-Match gegen die Niederlande (ab Freitag in Kitzbühel):    Stefan Koubek: „Laut Papier sind wir Favorit. Wir haben super Spieler und gehen mit dem stärksten Team in die Partie, darüber bin ich sehr glücklich. Aber als Favorit in einen Davis-Cup zu gehen, das ist nie einfach.“    Harald Ottawa: „Ich bin optimistisch, weil richtig Feuer in der Mannschaft ist. Nach sechs Auswärtsspielen brennt jeder auf diese Heimpartie. Dominic Thiem ist natürlich unsere größte Hoffnung auf zwei Punkte.“    Die Wahl des Austragungsortes Kitzbühel:    Stefan Koubek: „Das kann natürlich etwas ganz besonderes werden. Ich wünsche mir, dass die Hütte voll ist und wir den Heimvorteil nützen können. Die Infrastruktur ist sensationell, das Wetter wird super, das kann ein echtes Tennisfest werden. Natürlich haben wir über Robin Haase (zweifacher Kitz-Sieger, Anm.) und die Höhenlage diskutiert. Aber es ist jetzt Kitzbühel geworden und auch unsere Spieler haben dort schon jede Menge starke Leistungen gezeigt.“    Clemens Trimmel: „Kitzbühel ist der ideale Ort für so einen großen Event. Das ist wahrscheinlich der schönste Tennisplatz in ganz Österreich. Natürlich kann man diskutieren, ob es angesichts von Robin Haase vernünftig war, in Kitzbühel zu spielen. Aber Dominic hat schon gezeigt, dass er in Kitzbühel ebenfalls extrem stark spielen kann.“    Michael Oberleitner: „Das sind Profis, die Umstellungen gewohnt sind. Etwa von Hardcourt auf Sand und umgekehrt. Unsere Spieler sind alle so erfahren und motiviert, dass sie in den fünf, sechs Tagen Vorbereitung ihre Lösungen finden werden.“   Die Prognosen fürs Wimbledon-Herren-Finale am Sonntag – Novak Djokovic vs. Roger Federer:    Stefan Koubek: „Djokovic ist ein echt lässiger Typ und genialer Tennisspieler. Aber ich bin mit Roger gut befreundet und habe sehr oft mit ihm trainiert, deswegen kann ich einfach nur zu ihm helfen.“    Clemens Trimmel: „Federer ist auch mein emotionaler Favorit. Es ist aber ein klassisches 50:50-Match, ich würde nicht darauf wetten wollen.“    Michael Oberleitner: „Je länger die Partie dauert, umso mehr spricht für Djokovic. Federer muss von Anfang an voll da sein und in den ersten zwei Sätzen alles nehmen, was ihm Djokovic gibt.“    Christian Mortsch: „Federer gewinnt im Vergleich zu vergangenen Jahren wieder die ‚big points‘. Deshalb glaube ich, dass er sich seinen achten Wimbledon-Titel holen wird.“    Harald Ottawa: „Ich glaube, dass Federer noch zwei, drei Jahre das Zeug haben wird, um große Titel einzufahren. Den werden wir Gott sei Dank noch eine Zeit lang nicht los. Djokovic steht technisch sicher unter Federer, er kompensiert das aber mit seiner mentalen Stärke und seiner unheimlichen Athletik.“    Der Erfolgslauf von Alexander Peya in Wimbledon (Mixed-Finale):    Stefan Koubek: „Alex nimmt dadurch viel Selbstvertrauen zum Davis-Cup mit, das kann nur ein Vorteil für uns alle sein.“    Harald Ottawa: „Egal in welchem Bewerb, einen Wimbledon-Sieg kann einem niemand mehr nehmen.“